Was auffällt: Der Fotograf ist in der Großstadt namens Augsburg unterwegs, aber er will keine Menschen ablichten. Sie sind indirekt anwesend. Eger zeigt die Spuren des Lebens: Häuser und Gärten, die Straßen und Geschäfte, dazu Dinge des alltäglichen Lebens. An einer Stelle schaut das Rad einer Schubkarre heraus, an einer anderen steht eine grüne Torwand hinter dem Zaun. Wer lange genug hinschaut, hört die Kinder förmlich schreien.
Gerade dieses Fehlen der Menschen legt den Blick frei, schafft den Raum, die Muster, die sich ergänzen, wahrnehmen zu können: Wenn der Putz auf der Hauswand, eine glatte Betonschicht und eine Bastmatte einen Material- und Mustermix der eigenen Art ergeben.
Das fotografische Archiv, das der ehemalige Archivar Eger anlegt, hält das Alltägliche in all seinen Ausprägungen fest – auf unaufdringlichen Bildern, die immer auch von einem gestalterischen Blick beseelt sind. ... „Meine Fotografie verfertigt sich beim Gehen“, sagt Eger in einem Interview, das in dem sehenswerten Bildband veröffentlicht ist. Ein Band, mit dem die Betrachter und Betrachterinnen blätternd durch Augsburg spazieren können.